Lecker, lecker – unsere Quittenbäume und das Gelee…

Auch dieses Jahr trugen unsere Quittenbäume reichlich Früchte, Nachdem wir letztes Jahr nur zwei (!) Quitten ernten konnten und unsere Vorräte an Quittengelée aus 2018 zur Neige gehen, waren wieder einige Produktionssitzungen angesagt.

Ich habe da ja meine eigene Vorgehensweise, mit der ich ein vorzügliches Gelee erhalte.

Nach Waschen und Entpelzen der Quitten kommen sie für einige Minuten in die Mikrowelle, um sie ein wenig weich zu bekommen. Dies ist sehr wichtig, da ich die Quitten durch den Press-Entsafter, einen sogenannten Slow-Juicer, lasse. Beim Zerquetschen und Auspressen mit der Schnecke werden dabei ziemlich hohe Kräfte frei. 

Vor zwei Jahren hatte ich mit einem Entsafter ‚Ambiano‘ vom Discounter meine Versuche gestartet. Bei rohen Quitten hat er, naja, tüchtig gerumpelt, das klang gar nicht gesund. Aber nach einigen Minuten Mikrowelle wurde das Maschinchen zwar mühsam, aber doch mit erträglicher Geräuschkulisse, die nicht völlig ‚ungesund‘ wirkte mit den geviertelten Quitten fertig.

Auch wenn das ganze nicht wirklich maschinenfreundlich ist, das Ergebnis hat mich sehr überzeugt! Gibt man in den Saftauffangbehälter (1 Liter) noch zwei Kaffeelöffel Zitronensäure, bleibt der Saft sehr schön hell und gelb. Nach dem Auspressen geht das ganze durch mein Honigsieb, zurück bleibt ein nicht ganz klarer aber herrlich bernsteinfarbener Saft. Dieser Saft ist nicht mit Kondenswasser verdünnt wie beim Dampfentsafter, sondern pure Frucht und von unvergleichlicher Aromaintensität! Eingekocht mit Gelierzucker 1:2 ergibt sich ein köstlicher Brotaufstrich.

Aber…

nach mittlerweile etlichen entsafteten Quitten mit rund zwei Zentnern Gelee ist das Saftmaschinchen etwas am Ende:

Im Gehäuse haben sich so ziemlich alle Schrauben gelockert, die Aufnahmen im (dünnen) Gehäuse sind ziemliche Langlöcher und das Gehäuse hat Risse, mit dem Ergebnis, dass die Schnecke nach oben gedrückt wird und der Zahnkranz vom Abstreifer nicht mehr sauber greift.

Also wurde das komplette Gerät zerlegt und geschaut, ob sich was machen lässt…

Aber ja doch…

Ein Verstärkungsring im Gehäuse sollte Abhilfe schaffen.

Also schnell etwas in Cadintosh gezeichnet, in Estlcam die Fräsbahnen berechnet und auf meinem EMCO FB-2 Nachbau angefertigt. Leider fiel dabei eine Endstufe aus und hat zwei Fräser geschrottet… :-((

Nach dem Tausch lief das Ganze aber sauber durch. Mit Stabilit-Express wurde der Boden verstärkt und die Motoraufnahme verstärkt.

Um das Vertikalspiel der Presswalze auszuschliessen, wurde noch eine passende Distanzscheibe angefertigt und eingesetzt.

Nun steht das Maschinchen bereit, um am nächsten Tag wieder den Kampf mit den köstlichen Früchten aufzunehmen.

Entweder hält es wieder ein Weilchen – oder das Gehäuse fliegt krachend auseinander. Aber selbst in diesem Fall war das Maschinchen jeden Cent wert… Wenn man bedenkt, dass ein Entsafter, der locker mit Quitten fertig werden sollte um die 1.500,- EUR kostet, warte ich lieber, bis es bei ALDI wieder ein entsprechendes Gerät gibt.

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